Unser christliches Menschenbild geht zurück auf das Alte Testament und dem Lebensbild und Wirken von Jesus Christus. Zentraler Punkt und Anliegen ist hier die Wertschätzung aller Mitmenschen. Dies beinhaltet die Offenheit gegenüber allen Nationalitäten, Religionen und Geschlechtern. Somit sind für uns alle Menschen gleichwertig und deren Würde ist unantastbar.

Daraus resultiert: Jedes Kind ist ein eigenständiges Individuum und wird auch als solches anerkannt. Es kann seine eigene Persönlichkeit mit eigenen Interessen entfalten und baut sich einen individuellen Lebensweg, da es die Fähigkeit besitzt, Entscheidungen zu treffen. Bedingt durch die Handlungsbasis mit Nächstenliebe, Wertschätzung, Vorurteilslosigkeit, Unterstützung aller in allen Lebenslagen und der praktischen Ausführung von entsprechenden Ritualen und Werten, bieten wir den Kindern ein zusätzliches, Halt gebendes Angebot.

Die religionspädagogischen Angebote orientieren sich am Ablauf des Jahreskreises und des kirchlichen Kalenders. So geht es in der religionspädagogischen Arbeit um die Einbeziehung der Kirchenfestkreise. Dazu gehören die Fastenzeit, Ostern, Pfingsten, Adventszeit und Weihnachten sowie weitere kirchliche Feste. Durch ganz praktische und kindgemäße Formen, durch Riten und Symbole sollen den Kindern und Jugendlichen christliche Inhalte und Formen vermittelt werden.
Hinzu kommt das Angebot sonntäglicher Gottesdienste und religionspädagogischer Stunden. Die Teilnahme an den Gebeten und Gottesdiensten ist freiwillig und wird sowohl mit den Kindern/Jugendlichen als auch den Erziehungsberechtigten besprochen.
Die Brauchtumspflege wird begleitet durch entsprechende Erläuterungen, die den Sinn und Hintergrund des gemeinsamen Handelns erschließen. Sich hieraus ergebende Fragen der Kinder werden in Gesprächen vertieft. In Einzelgesprächen kann individuell auf existenzielle Fragen in Bezug auf den Glauben eingegangen werden.

Die Vermittlung von christlichen Werten soll Bestandteil des Alltagslebens sein und die Art und Weise des Umgangs miteinander bestimmen und prägen. Dazu gehören das Einüben von gegenseitiger Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Konfliktbewältigung auf der Basis des Dialoges, z.B. durch klare Gesprächsregeln und konstruktive Streitgespräche. Soziales Lernen ist somit auch eine praktische Dimension dieser Wertevermittlung. Die gegenseitige Achtung vor der Würde des einzelnen Menschen, schon im Kindesalter zu vermitteln und aufzubauen, ist zentraler Leitgedanke christlicher Ethik.

Bei der Zusammenarbeit mit den Eltern bedeutet es die vorurteilsfreie Annahme der Eltern(-teile) unabhängig von ihrer Nationalität, Religiosität usw.. Annahme bedeutet ferner, den Eltern(-teilen) zu vermitteln und das Gefühl zu geben, dass sie von den pädagogischen Fachkräften in ihren Belangen, Ängsten, Schwächen und Stärken gänzlich wahr- und ernst genommen werden.

"Du sollst andere so behandeln, wie du selbst behandelt werden möchtest." Dies gilt nicht nur für den Umgang mit den Kindern und Eltern, sondern auch in der Zusammenarbeit mit den Kollegen. Ein guter, von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägter Umgang, schafft eine Atmosphäre, in der sich Kinder und Jugendliche umsorgt und behütet fühlen können. Es schafft ein stabiles und belastungsfähiges Team, dass in der Lage ist, sich in vollem Umfang der Aufgaben zu stellen, die diese Arbeit mit sich bringt.

Die Arbeit jeglicher anderer Fachkräfte wie Sozialarbeiter, Lehrer/innen und andere wird im höchsten Maße wertgeschätzt. Der ehrliche Umgang miteinander ermöglicht es, die eigene Arbeit durch die Arbeit der Anderen zu erweitern und zu bereichern. Das zeichnet eine perspektivische und ganzheitliche Arbeit aus, bei welcher individuelle Arbeitsweisen respektiert werden.

Die ausführlichen Leitlinien des Kinderhauses St. Michael finden Sie hier.